So richtig überrascht mich das nicht, aber die Kaltschnäuzigkeit, mit der NSA und GCHQ Daten sammeln, ist in ihrer Grenzenlosigkeit wirklich beachtlich. Sie zwingen US-Unternehmen nicht nur mit Gerichtsbeschlüssen zur Zusammenarbeit, sondern die beiden Geheimdienste greifen laut einem SpOn-Bericht auch den Datenverkehr zwischen den Google- und Yahoo-Rechenzentren ab – 181 Mio. in 30 Tagen – und zwar ohne jegliche Einwilligung der Internetfirmen, der Inhaber der Datenkabel – oder der Internetnutzer, deren Daten geklaut werden.
Offenbar werden die Daten außerhalb der USA abgefangen, an einem Sammelpunkt mit dem Codenamen DS-200B. Dabei handelt es sich laut „Washington Post“ um ein Glasfaserkabel oder einen Knotenpunkt eines nicht näher benannten Providers, der mit den Geheimdiensten heimlich zusammenarbeitet.
Es ist eine Perversion: Staatliche Behörden, die früher prominentes Ziel von privaten Hackern waren, dringen als Hacker in private Unternehmen ein. Das ist, je nachdem, wo auf der Welt das Abgreifen geschieht, illegal – auf jeden Fall ein Bruch von Freiheitsrechten: Denn beim massenhaften Abgreifen von Daten kann natürlich nicht zwischen öffentlichen und privaten Daten unterschieden werden… ebensowenig freilich zwischen terroristischen und nicht-terroristischen.
So sehr, wie der politische Druck wächst, so sehr bezweifle ich, ob ein irgendwie geartetes Nicht-Bespitzelungs-Abkommen wirklich etwas bringt. Schließlich, das zeigt die jüngste Enthüllung, könnend die Geheimdienste relativ unbemerkt auch in Dritt- und Viertstaaten Daten abgreifen. Was hilft, ist offenbar nur die Abkehr der Nutzer von den großen US-Internetfirmen – Stichwort: Prism-Break (I, II, III, IV)…