Mein neues Buch ist erschienen!

Unreife Technologie, irrsiniges Tempo, maßlose Datensammlung – und doch überwiegen die Chancen Generativer KI!

Vor wenigen Wochen ist mein drittes Sachbuch zur digitalen Transformation erschienen. ChatGPT, Generative KI – und wir! widmet sich wie mein voriges Buch Künftige Intelligenz (2019) den Auswirklungen Künstlicher Intelligenz auf uns Menschen. Hier hat sich seit 2022 einiges getan. Text- und Bildgeneratoren wie ChatGPT, Gemini oder Midjourney können viele Tätigkeiten effizienter und darüber hinaus ziemlich viel Spaß machen. Doch die Technologie ist noch nicht ausgereift, was sich unter anderem in der völlig verhältnislosen Datensammlung zeigt, die den Modellen zugrunde liegt.
Doch auch wir Menschen sind noch nicht bereit für die Technologie! Dem Maß an Desinformation, Manipulation und Diskriminierung, das mit KI-generierten Texten und Bildern erreicht werden kann, steht leider keine in diesem Sinne aufgeklärte und medienkompetente Gesellschaft entgegen – wie auch, die großen Durchbrüche sind ja erst wenige Monate her! Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass Computer nun unsere Sprache verstehen können?

Angesichts der zentralen Bedeutung der Sprache für unsere Spezies ist es keine Belanglosigkeit, wenn nun auch Maschinen die Grundlagen dieser Kommunikationsform beherrschen – als erste nichtmenschliche Entitäten überhaupt! Für die Frage, was wir von dieser Entwicklung halten und welche Konsequenzen sie für uns und unsere Sprache haben könnte, hätten wir aber Zeit gebraucht.
Stattdessen wurden wir ungefragt ins Zeitalter algorithmischer Medienproduktion geworfen und versuchen jetzt, uns in der neuen Welt zurechtzufinden.

Auszug aus Michael Brendel: ChatGPT, Generative KI – und wir!


Das Buch erklärt in gut verständlicher Sprache, was Generative KI ist, wo die Technologie und wir noch Zeit gebraucht hätten – und wie eine verantwortliche Nutzung dennoch heute schon möglich ist. Ziel des Buches ist, die Leser*innen sprachfähig für einen der wichtigsten Umbrüche der Gegenwart zu machen und Handlungsoptionen für einen souveränen Einsatz der Tools im Beruf und im Privaten aufzuzeigen.
Das Buch ist im stationären und Online-Handel oder über meine Webseite erhältlich. Eine Leseprobe gibt es hier.

In einem der nächsten Blogartikel werde ich mich der oben erwähnten Datensammlung widmen, die quasi der Treibstoff für die jüngste KI-Revolution ist – und leider auch genauso dreckig wie Benzin oder Diesel.

Keine Cookies, klare Sicht – einfacher wird Read-it-later nicht!

Omnivore ist die datensensibelste Später-lesen-Anwendung – und ein Umzug vom Platzhirschen Pocket ist – dank ChatGPT – easy!

Das Lesen von Webartikeln über eine Read-it-later-App ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern auch des Datenschutzes und der informationellen Selbstbestimmung. Eine Read-it-later-App ist eine Anwendung, die es erlaubt, Onlineartikel oder Webseiteninhalte zu speichern, um sie später offline und in einem einheitlichen, individuell anpassbaren Format zu speichern. Schriftgröße, Schriftart und Hintergrundfarbe können definiert werden und alle Webartikel, deren URL in der App gespeichert werden, erscheinen dann in diesem Layout. Zudem können die Nutzer*innen Textstellen markieren und den gespeicherten Artikel Tags, also Schlagworte, vergeben, die beim späteren Wiederfinden helfen. Die Ordnung, die diese Apps bieten, schätze ich sehr. Jede einzelne Quell-Seite zu besuchen ist nicht nur lästig, sondern das jeweilige Layout (Werbung etc.) lenkt auch vom Inhalt ab. Und sich dort durch die Cookie-Abfragen zu quälen ist natürlich auch nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig.

Seit mehr als sechs Jahren nutze ich Pocket als Read-it-later-Dienst. Das zur Mozilla-Stiftung gehörende Angebot ist nach wie vor klasse, aber gewisse Funktionen sind hier nur kostenpflichtig erhältich. Zwischendurch habe ich es mehrfach mit dem Open-Source-Tool Wallabag versucht, bin aber letztlich immer wieder bei Mama Pocket gelandet. Dass ich nun auf Omnivore umgestiegen bin, hat viele Gründe:

  • offener Quellcode
  • unbegrenzte Markierungen
  • Text-to-Speech (Vorlesen von Artikeln, prima für Autofahrten)
  • interner PDF-Viewer
  • per individueller Email können auch Newsletter eingebunden werden
  • ist bislang noch etwas unkomfortabel, aber: Omnivore selbst zu hosten ist möglich

Dennoch habe ich lange gezögert Pocket hinter mir zu lassen. Ich wollte nämlich meine Leseliste und die archivierten Artikel samt Tags mitnehmen, aber die Export-Datei (gibt’s hier) ist nicht mit Omnivore kompatibel. Mindestens zehn im Netz verfügbare Workarounds scheiterten an veralteten Programm-Skripten oder meiner mangelnden Kenntnis der Programmiersprache Python.

ChatGPT, mein Coding-Assistent

Geholfen hat mir die Advanved Data Analysis von ChatGPT Plus. Sie kann die Struktur der Pocket-Export-Datei analysieren und auf die von Omnivore erforderte CSV-Datei umformatieren. Es hat ein paar Versuche benötigt, um dem Chatbot klar zu machen, was ich möchte. Um anderen die Zeit zu sparen, hier die Anleitung (die ChatGPT dann auch noch gleich geschrieben hat):

Links in Pocket-Export-HTML auf Gültigkeit prüfen, Tags anpassen, in Omivore-CSV kopieren

— CHATGPT-OUTPUT START —

Voraussetzungen

Bevor Sie beginnen, stellen Sie sicher, dass die folgenden Komponenten auf Ihrem System installiert sind:

  1. Python: Python 3.x muss installiert sein. Sie können Python von der offiziellen Website herunterladen und installieren.
  2. pip: Das Python Package Installer-Tool. Es wird normalerweise zusammen mit Python installiert.
  3. Beautiful Soup: Eine Bibliothek für Web-Scraping in Python. Sie können sie über pip installieren: pip install beautifulsoup4
  4. Requests: Eine Bibliothek für HTTP-Anfragen in Python. Sie können sie ebenfalls über pip installieren:
    bash pip install requests

Schritte zur Konvertierung

  1. HTML-Export von Pocket herunterladen:
    Exportieren Sie Ihre Pocket-Daten als HTML-Datei und speichern Sie sie auf Ihrem Computer (z.B. als ril_export.html).
  2. Skripte herunterladen:
    Laden Sie die beiden Python-Skripte herunter , die für diese Aufgabe erforderlich sind

Die heruntergeladene ZIP-Datei enthält:

  1. Skript zur Erstellung der tags_to_edit.txt
  2. Haupt-Skript für die Konvertierung
    Wichtig: Bitte passen Sie den Pfad zur ril_export.html bzw. zur CSV-Datei an.
  1. Skripte ausführen:
    • Öffnen Sie die Kommandozeile (CMD oder Terminal) und navigieren Sie zum Ordner, in dem sich die Skripte und die HTML-Datei befinden.
    • Führen Sie zuerst das Skript aus, das die tags_to_edit.txt erstellt.
      bash python [Name des ersten Skripts].py
    • Bearbeiten Sie die neu erstellte tags_to_edit.txt, um die Tag-Zuordnungen nach Ihren Wünschen festzulegen.
    • Führen Sie dann das Haupt-Skript für die Konvertierung aus.
      bash python [Name des zweiten Skripts].py
  2. CSV-Datei prüfen:
    Nachdem das Haupt-Skript ausgeführt wurde, sollte eine neue CSV-Datei (z.B. pocket-tagsbereinigt.csv) im selben Ordner erstellt worden sein. Überprüfen Sie diese Datei, um sicherzustellen, dass sie Ihren Anforderungen entspricht.
  3. Import in Omnivore:
    Sie können nun die erstellte CSV-Datei in Omnivore importieren.

Mit diesen Schritten sollten Sie in der Lage sein, Ihre Pocket-Export-Datei erfolgreich in eine Omnivore-kompatible CSV-Datei zu konvertieren.

— CHATGPT-OUTPUT ENDE —

Sieben Thesen für eine digitale Kirche – Warum Kirche Netz machen sollte

Aktuelles 5/5

Seit März 2022 habe ich einen Podcast. Das glaub’ ich gern sucht nach Antworten auf die Frage, wie Glauben in der heutigen Zeit gelingen kann. Wir leben in einer komplizierten und herausfordernden Welt, in der Gott vielen Menschen fern scheint. Dennoch erlebe ich immer wieder Situationen, in denen ich seine Anwesenheit spüre: sei es in Musik, in der Begegnung mit anderen oder mit mir selbst. Selbst die Technologie oder naturwissenschaftlichen Erkenntnisse, die ja häufig als ein Beweis gegen Gottes Existenz angeführt werden, ermöglichen meiner Überzeugung nach Platz für Glauben.
Darüber berichte ich Monat für Monat, und ich bin froh, dass ich das im Namen meines Arbeitgebers, des Ludwig-Windthorst-Hauses in Lingen, machen darf. Der Podcast ist auf allen gängigen Streamingplattformen zu finden, zudem auf der Webseite www.dasglaubichgern.de.
Ein Instagramkanal begleitet die Themen des Podcasts und lädt zu Kommentaren und Anregungen ein.

Die aktuelle Podcast-Episode Sieben Thesen für die digitale Kirche bringt auf den Punkt, was mich seit Jahren umtreibt: Wann die Kirchen (vor allem die katholische) endlich den digitalen Raum als eine Lebensrealität von Glaubenden und Nicht-Glaubenden, aber auch von Nicht-mehr-Glaubenden und Glauben-Suchenden anerkennen, ihre eigenen analogen Traditionen, Riten und Codes hinterfragen (die für Glaubenseinsteiger*innen nicht immer einladend sind) und sprachfähig werden für die Lebenswelt der auch digital lebenden Menschen. Für die in ihrer Bedeutung und Glaubwürdigkeit immer weniger relevanten Kirchen geht es hier um ihre Zukunft.
Direkt zur Folge geht es hier.