Seit den ersten Enthüllungen bin auf der Suche nach der Antwort, wie das amerikanische Volk zu den Praktiken seiner Geheimdienste steht. Ich mache das, um meine Wut zu kanalisieren – nicht auf das amerikanische Volk hin, sondern auf die Geheimdienste und, soweit unter deren Kontrolle, die Regierung.
In Ermangelung direkter Kontakte in die Staaten geht das für mich nur über Sichtung der Onlineseiten der großen Zeitungen. Dort spielte und spielt die NSA-Affäre allerdings kaum eine Rolle, auch jetzt (13-10-26_nyitimes.pdf) findet man wenn, dann erst im Kleingedruckten etwas zum Verhältnis der USA zu Deutschland und Europa – oder zur Situation ihres Präsidenten, die laut WELT die gefährlichsten Krise seiner Karriere ist.
Umso mehr freue ich mich, dass dieses Bild trügt. Einige Amerikaner sehen sehr wohl, dass das, was die NSA weltweit unter dem Deckmantel der Terrorabwehr macht, illegal, ungerechtfertigt, menschenunwürdig und für unsere freie Gesellschaft brandgefährlich ist. Wenn es auch nur die Minderheit ist. Ein Großteil glaubt offenbar an notwendige Maßnahmen zur Terrorabwehr.
Immerhin: Eine Petition sammelte 570.000 Unterschriften, und heute gab es eine Demonstration in Washington: Das Video der Tagesschau hier.