Die weitgehende Kritik an Windows 10 im Blick auf den Schutz der Privatsphäre trifft bei mir auf Unverständnis. Auch dieser Blog hatte bereits dargelegt, dass der Nutzer vielfältige Möglichkeiten hat, die standardmäßig eingestellte Datensammlung abzuschalten. Darüber Bescheid zu wissen und sich kritisch damit auseinanderzusetzen, darf man dem Nutzer einer Maschine, die Millionen Rechenoperationen pro Minute durchführt, sicherlich zumuten.
Ich bin froh, dass der Nutzer in diesem Sinne als mündig gilt – und das war bei Windows-Betriebssystemen nicht immer der Fall (und ist es bei anderen Betriebssystemen heute noch nicht). Die Entscheidung Komfort (Datenübermittlung u.a. zur Softwareoptimierung) vs. Privatsphäre liegt also in seiner Hand.
Dank eines kostenlosen Werkzeugs lässt sich die zweite Option nun auch noch leichter umsetzen. Statt in diversen Menüs herumzuwurschteln (was die Mündigkeit leicht an ihre Grenzen führt), empfehle ich einen Blick auf „O+O Shut Up“. Das kleine Programm der deutschen Firma O+O Software GmbH trägt den Beinamen „Antispy“-Tool. Das klingt nach einem tiefen Systemeingriff, tatsächlich macht die Software aber nichts anderes als alle relevanten Datenschutzoptionen von Windows 10 untereinander aufzulisten. Sie gibt dem Benutzer die Möglichkeit, diese ein- oder auszuschalten. Die jeweils getroffene Auswahl kann gespeichert und beim Neustart des Programms auch wieder hergestellt werden. Eine feine Sache, die möglichen „Spys“ die Arbeit auf jeden Fall ordentlich erschwert.