NS. NSA. NSU – Demo gegen alles.

Vor einigen Tagen fand hier eine Demo gegen Überwachung statt. Obwohl mir die NSA-Affäre sehr viel Bauchschmerzen bereitet und sie eine der Themen der Demonstration war, habe ich daran nicht teilgenommen. Denn das Gebahren des US- und des britischen Geheimdienstes war wie gesagt eines der Themen, das aber bunt gemixt wurden mit allem anderen, was die Organisatoren kritisierten. So berichtet (ein offenbar freier Mitarbeiter für) die Neue Osnabrücker Zeitung: So philosophieren unter schwarz-roten Antifa-Flaggen die Teilnehmer über verschiedene Facetten sozialer…

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Vorratsdatenspeicherung = NSA?

Das war ja abzusehen. Die Vorratsdatenspeicherung, die die Große Koalition einführen will, wird mit der NSA-Affäre in einen Topf geworfen:

„Aus den Erfahrungen des massiven Ausspäh- und Geheimdienstskandals, den die westlichen Demokratien derzeit erleben, haben Union und SPD nichts gelernt“

kommentiert der Grüne Konstantin von Notz. Gut, der Zitatgeber muss sich als Vertreter der kleinsten Oppositionspartei im Bundestag profilieren. Auch Wissenschaftler, z.B. der Informatikprofessor Fritz Freiling, sehen einen Zusammenhang.

Ich kann ihn beim besten Willen nicht sehen.
Und insofern ärgere ich mich darüber, dass eine so weitreichende Fehlentwicklung wie die jahrelange Massendatenspeicherung durch NSA, GCHQ und Co. mit einer EU-Richtlinie verglichen wird.

Nein, ich bin kein Freund der monatelangen Speicherung von Internet- und Telefonverbindungsdaten, vor allem, weil das Ziel, Kriminelle schneller zu greifen, offenbar nicht erreicht wird. Aber dennoch ist NSA=Äpfel, Vorratsdatenspeicherung=Birnen.

1) Die Vorratsdatenspeicherung speichert nur Verbindungsdaten. Klar: Die Identifikation ist recht detailliert, wenn Uhrzeit, Angerufene oder angesurfte Webseite, Ort oder IMEI-Nummer des Handys gespeichert werden. Der Inhalt des Gesprächs, der Email oder der Whatsappnachricht wird aber nicht gespeichert. Anders als bei NSA und GCHQ. Der Begriff „Gläserner Bürger“, der im Zusammenhang mit der VDS benutzt wird, passt also nur im Blick auf das Tun der Geheimdienste – oder freilich der Bürger selbst, wenn sie ihre Daten ungefiltert ins Netz stellen.

2) Die Daten werden auf deutschen Servern gespeichert, die als relativ sicher gelten, und die Daten unterliegen den (trotz VDS recht verbraucherfreundlichen) deutschen Datenschutzregeln.

3) Ein deutsches Gericht muss die Sichtung der gespeicherten Daten anordnen. Wer nun sagt: „Die NSA braucht auch eine richterliche Erlaubnis“, verkennt die Lage: Das zuständige US-Gericht hat seit seiner Gründung nur 11 von 34.000 Anfragen der NSA abgelehnt.

4) … ist der zentrale Grund, warum Vorratsdatenspeicherung rein gar nichts mit dem zu tun hat, was die Geheimdienste tun: Wir wissen davon. Wir können im Koalitionsvertrag, in der EU-Richtlinie und bald wohl auch im Gesetz zur Umsetzung der VDS nachlesen, dass und wie unsere Daten gespeichert werden. Die Geheimdienste hingegen arbeiteten und arbeiten im Dunkeln, jenseits des Gesetzes, wie es scheint, ohne effektive staatliche Kontrolle und ohne, dass wir Internet- und Telefonnutzer informiert wurden.

Bleibt die Frage, wie die Regierung (so sie denn überhaupt zustande kommt) die EU-Richtlinie genau umsetzt, damit sie nicht wie anno 2010 vom Bundesverfassungsgericht kassiert wird. Letzlich könnte es auch sein, dass die ganze EU-Richtlinie kassiert wird. Dann nämlich, wenn der europäische Gerichtshof im Frühjahr entscheidet, ob die VDS gegen Menschenrechte verstößt.
Fehlen würde sie mir nicht.

We didn’t start the fire.

Wer das an die Öffentlichkeit gebrachte Papier über die Ziele der NSA in den Jahren 2012-2016 liest, das die NY Times gestern veröffentlicht hat (Original hier) könnte für den machtvollsten Geheimdienst der Welt Mitleid empfinden. Die Gesetze, die das freie Schalten und Walten der NSA behindern, wären nicht auf der Höhe der Zeit, so kann man das Papier lesen, sonst würden sie die NSA nicht bei der Erfüllung ihrer Aufgaben stören. „Die Interpretation der Richtlinien durch die Behörden und zum…

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„Die NSA bricht den Deal der Demokratie, die Macht zu teilen.“

Geheimdienste kennen kein Genug, Politik will sie offensichtlich nicht bremsen. Zusammen zerstören sie die Demokratie. Das ist das Fazit der FAZ-Autoren Kai Biermann In seinem Artikel zeigt er auf, was die Geheimdienste und die sie schützenden Regierungen aufs Spiel setzen. Es ist erschreckend, dass das die meisten Menschen das zu akzeptieren scheinen. Danke, Michaela, für die Linkempfehlung!

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Google + Yahoo von NSA angezapft

So richtig überrascht mich das nicht, aber die Kaltschnäuzigkeit, mit der NSA und GCHQ Daten sammeln, ist in ihrer Grenzenlosigkeit wirklich beachtlich. Sie zwingen US-Unternehmen nicht nur mit Gerichtsbeschlüssen zur Zusammenarbeit, sondern die beiden Geheimdienste greifen laut einem SpOn-Bericht auch den Datenverkehr zwischen den Google- und Yahoo-Rechenzentren ab – 181 Mio. in 30 Tagen – und zwar ohne jegliche Einwilligung der Internetfirmen, der Inhaber der Datenkabel – oder der Internetnutzer, deren Daten geklaut werden. Offenbar werden die Daten außerhalb der…

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