Die Zukunft des Internets wird in Europa entschieden.

Am 4. Juli [Orig.post: morgigen Mittwoch] stimmt das EU-Parlament über ein neues Urheberrecht ab. Das Gesetz wurde vor allem von Verlegern forciert, die ihre Texte im Internet schützen wollen. Doch wie viele andere sehe ich durch das Gesetz die Freiheit des Netzes gefährdet. Deshalb habe ich „meinen Europaabgeordneten“ um ein „Nein“ gebeten. Bislang habe ich nichts von ihm gehört. Wichtiger ist mir aber, dass er dem Gesetz nicht zustimmt und so ein zweifaches Zeichen setzt: Für ein freies Netz –…

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Trojanische Pferde: Missbrauch im Bauch

Im vorherigen Artikel habe ich erklärt, warum ich den von der Großen Koalition abgesegneten Staatstrojaner ablehne. Hier will ich zwei Gefahren benennen, die beim Missbrauch des Trojaners drohen: Trojaner ermöglichen Manipulation. Internetanwendungen Smartphones prägen unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit. Was wir von der Welt wissen und wie wir Ereignisse einordnen, erfahren wir in zunehmendem Maße über Apps – Messenger, Soziale Netzwerke, News-Apps – und Internetseiten. Die Vollüberwachung, die eine Software wie der Staatstrojaner ermöglicht, ermöglicht auch Manipulation. Denn statt Inhalte einfach…

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Der Staatstrojaner: Eine Gefahr für Gesellschaft, Individuum und Demokratie

Der Bundestag hat am Donnerstag die weitreichendes Gesetz zur Überwachung von Computern und Smartphones abgesegnet. Die Strafverfolgungsbehörden und Innenminister hatten es gefordert, weil sie zwar die SMS von Tatverdächtigen mitlesen oder Telefonate mithören können, nicht aber die verschlüsselten Nachrichten beispielsweise von Whatsapp. Den Politikern, die das Gesetz beschlossen haben, war entweder nicht bewusst, dass das ein Äpfel-mit-Birnen-Vergleich ist, oder sie haben absichtlich eine Ermittlungsmethode genehmigt, die deutlich mächtiger ist als das bisherige SMS- und Gespräch-Abfangen. Denn Textnachrichten und Handytelefonate werden…

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„Ich habe doch nichts zu verbergen!“

Viele, mit denen ich über digitale Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung gesprochen habe, werden sich ärgern, im Gespräch unvorsichtigerweise „Ich habe doch nichts zu verbergen!“ gesagt zu haben. Meine Antwort ist dann nämlich lang und meist emotional. Es gibt einfach so viel, was jeder zu verbergen hat – und selbstverständlich auch verbirgt. Beispiel: Warum hast du einen Zaun vor dem Haus?Warum hast du Vorhänge vor dem Fenster?Warum klebst du einen Briefumschlag zu? Auch Sibylle Berg scheint bei dem Argument emotional zu…

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Von der Freiheit abseits zu stehen.

Letzten Monat habe ich einen Workshop vor Eltern gehalten. Thema waren Apps, die bei Jugendlichen populär sind, also Whatsapp, Instagram, Facebook und Snapchat. Es ging um deren Bedeutung im Alltag junger Menschen und um deren Risiken im Blick auf Datensouveränität und Privatsphäreschutz. Nach meinem Impuls kam ein gutes Gespräch über die Medienkompetenz von Erwachsenen und deren Rolle in der Vermittlung von Medienkompetenz an Jugendliche zustande. Bis ein Troll erwachte. Er hätte das alles schon Tausendmal gehört, sagte er vorwurfsvoll, nicht…

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